In der letzten Folge offenbarte uns Anja, dass sie im Rahmen eines Burger Essens unter Freunden ein Impuls-Referat über die Möglichkeit einer diplomatischen Annäherung an Zombies gehalten hat. Wie angekündigt ist hier nun dieses Referat. Ungekürzt und im Original – evtl. kann ja der eine oder andere Zuschauer Anja bei der Beantwortung der Fragen am Ende weiterhelfen:
Als ich hörte, dass die Weltbevölkerung sich vor einer Zombie-Apokalypse fürchtet, habe ich mich zunächst gefragt was so ein Zombie eigentlich ist und wenn sie das sind für das ich sie halte, müssten wir doch in der Lage sein uns mit ihnen zu verständigen.
Was ich glaubte war, dass ein Zombie eine Mensch ist, der längst für tot erklärt wurde, möglicherweise schon lange Zeit beerdigt war, aber aus irgendeinem Grund nicht in der Lage ist wirklich mit dem Leben aufzuhören. Er muss sich also in sein Oxymoronmäntelchen zwingen lassen und das tote Leben führen. Zu alledem sieht er auch noch scheiße aus, müffelt womöglich unangenehm und findet keinen Anschluss in der Welt der Schönen, Klugen und Wohlriechenden. Manchmal, wenn die Einsamkeit so stark wird, Zerfressen kann sie ihn ja leider nicht mehr, dann rafft er sich auf, der Zombie, begibt sich auf die großen Boulevards des Okzidents und will den noch lebendigen echten Menschen näher kommen. Vielleicht erinnert er sich an das wohlige hormongesteuerte Gefühl einer Umarmung und an das Glück, das ihm in Folge dessen durch den schrumpeligen Körper strömte. Nach meinem medizinischem Halbwissen, sollte das auch bei einem halbtoten funktionieren. Sein Hirn ist doch noch da, also auch seine Hypophyse und folglich das Epizentrum der Hormone. Ja und dann steht er da, all seinen Mut zusammengefasst, hebt langsam die von Zärtlichkeit verwahrlosten Arme vor seine Brust und steuert mit sanftem Schlürfschritt auf die Menschlein zu. „Hoffentlich schreien sie nicht wieder. Hoffentlich laufen nicht wieder alle weg oder schlagen mit ihren Golfschlägern und Tennisschlägern auf mich ein oder
schütten mir ihre heißen Starbucksbecherinhalte auf meine verweste Gestalt.“ denkt er noch und schreitet weiter gemütlich voran. Tja und dann geschieht das was immer geschieht. Wieder folgt eine Massenpanik. Menschen schreien, rennen, werden gewalttätig und verhalten sich ganz nach ihren Urinstinkten. Noch ehe der traurige Zombie was sagen kann, sind alle weg und in Verteidigungshaltung.